Walter Siebert ist ein Allround-Talent: neben seiner Tätigkeit als staatlich geprüfter Berg- und Schifführer, Sachverständiger für OutdoorTraining und Alpinistik und Geschäftsführer von Siebert Consulting, ist er als Lehrtrainer beim Unilehrgang Handlungsorientierte Personal-, Team- und Organisationsentwicklung nach dem Konzept Integrative Outdoor-Aktivitäten® – kurz IOA – am Postgraduate Center der Universität Wien tätig. Wir von OBEN wollten wissen, was wir uns unter dem IOA Lehrgang vorstellen dürfen. Also haben wir uns an die Recherche gemacht und mit Walter Siebert gesprochen.

Post-IOA – was ist das?

Das Postgraduate Center ist das Kompetenzzentrum für professionelle Weiterbildung an der Universität Wien. Seit 2004 bietet die Uni in Kooperation mit der Initiative Outdoor-Aktivitäten ein Curriculum für handlungsorientiertes Lernen an. Der Lehrgang Handlungsorientierte Personal-, Team- und Organisationsentwicklung nach IOA® wird ständig an aktuelle Forschungsergebnisse angepasst und besteht in seiner heutigen Form seit 2018.

Teamarbeit: Kooperation basiert auf gegenseitigem Vertrauen

Wozu eigentlich weiterbilden?

Klar, weiterführende Studienprogramme vertiefen die Fachkenntnisse und verbessern die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt. Neben diesen sehr wichtigen und überzeugenden Gründen für eine universitäre Weiterbildung, wird ein weiterer Grund viel zu oft unterschätzt. Denn : entscheiden wir uns für einen Universitätslehrgang, ein Masterprogramm oder einen Zertifikatskurs, bringt das vor allem eines: neue, wertvolle Erfahrungen! Eine Weiterbildung ist somit immer auch eine Weiterentwicklung.

Gemeinsam erleben – sich selbst verwirklichen

Wer kann teilnehmen?

IOA richtet sich an Personen, die mit der Beratung und Leitung von Gruppen beschäftigt sind. Um für den Abschluss als akademische TrainerIn oder BeraterIn zugelassen zu werden, braucht ihr die Reifeprüfung oder einen Nachweis der Studienberechtigung. Außerdem müsst ihr eine zweijährige einschlägige Berufserfahrung vorweisen können.

Warum IOA?

Im Fokus stehen sowohl bewegungs- und körperorientierte Arbeitsweisen, als auch Arbeit in und mit Systemdynamiken vor dem Hintergrund pädagogisch und psychologisch fundierter, handlungsorientierter Ansätze. Damit öffnen sich den AbsolventInnen des Lehrgangs vielfältige berufliche Möglichkeiten im Bereich Training und Beratung. Handlungsorientierte Ansätze sind hochwirksame Konzepte für alle möglichen Positionen in der Personal-, Team und Organisationsentwicklung im Profit- und Non-Profit-Bereich. Externe TrainerInnen und BeraterInnen profitieren von dem Lehrgang also genauso wie Führungskräfte oder Personalverantwortliche.

Wir von OBEN wollten es vom Lehrtrainer Walter Siebert nochmal genauer wissen und haben ihn  zum Ablauf und Inhalt des Studiengangs befragt:

Oben: Welche anderen Module gibt es?

WS: Ich mache mit meinem Kollegen Reinhold Pfingstner zwei Module, bei denen die TeilnehmerInnen lernen, wie Hoch- und Niedrigseilelemente aufgebaut und angeleitet werden. Sie lernen, wie die Übungen im Training zielgemäß eingebaut werden können. Es kommen TeilnehmerInnen mit unterschiedlichen Basisausbildungen zu uns. Daher vermitteln wir unter anderem  umfangreiche Grundkenntnisse wie zum Beispiel ordentliche Sicherheitskonzepte zu erstellen.

Oben: Welche anderen Module gibt es?

WS: Neben dem Outdoor-Modul gibt es Module zu handlungsorientierten Lernkonzepten, Lern- und Beratungsprozessen, Selbsterfahrung und Reflexion sowie wissenschaftlichem Arbeiten. Das sind jetzt nur ein paar Beispiele. Mehr dazu findet man auf der Homepage der IOA.

Oben: Was macht diese Outdoor-Ausbildung so besonders?

WS: Der hohe Selbsterfahrungsanteil. Es geht hier nicht nur um Methodenvermittlung oder trockene Wissenschaft. Du erfährst zuerst bei dir, aber auch bei der anderen Person, welche Methode was bewirkt. Die psychische Gesundheit ist – neben der physischen Gesundheit – ein wichtiger Schwerpunkt. Von den TeilnehmerInnen hören wir, dass sie sich selbst besser kennenlernen und reflektieren: Was hat das mit mir zu tun? Warum entscheide ich mich für so eine wirkungsvolle Methode wie Outdoor Trainings?

Natürlich lernen alle auch verschiedene hilfreiche Methoden. Zusätzlich taugt mir die wissenschaftliche Fundierung. Die TeilnehmerInnen profitieren von der Forschung aus den letzten drei Jahrzehnten – was wirkt und was nicht. Und was ist eventuell sogar kontraproduktiv im Lernsetting.

Oben: Outdoor Trainings sind ja nichts Neues mehr – warum ist das immer noch aktuell?

WS: Weil Outdoor Trainings nach wie vor eine hohe Wirkung erzeugen. Sie sprechen nicht nur den Verstand an. Du erlebst es direkt und kannst im geschützten Rahmen neue Strategien entwickeln. Du stehst am Pamper Pole und fühlst die Angst – du kannst diese Angst reflektieren, um mit deinen Ängsten anders umzugehen oder dir einfach bewusst werden, was es in der auslöst. Oder ein

anderes Beispiel: Wenn du als Teil eines Teams nur gemeinsam mit anderen eine Aufgabe lösen kann, dann ist es ein eindrucksvolles Erlebnis, zurückgelassen zu werden oder es gemeinsam zu schaffen – je nachdem. Mich fasziniert, wie die Selbstwirksamkeit erlebbar wird – du kannst maßgeschneiderte Aufgaben stellen, die zwar eine Herausforderung sind, aber schaffbar bleiben. Außerdem ist es etwas Tolles, in der Natur zu sein. Besonders in Zeiten wie diesen.

Oben: Für wen ist diese Ausbildung deiner Meinung nach passend?

WS: Für alle, die nicht nur so schnell wie möglich viele Übungen lernen wollen, sondern denen die Auseinandersetzung mit sich und den Methoden wichtig ist. Für jene, die die Wirkung erleben und in die Tiefe gehen wollen. Für die, die bereit sind, sich zwei Jahre lang intensiv mit sich selbst auseinanderzusetzen. Viele der AbsolventInnen sagen, dass die IOA-Ausbildung ihr Leben positiv verändert hat.

 

Infos und Kontakt:

Walter Siebert

Ramperstorffergasse 37

A-1050 Wien

Tel.: +43 664 102 8487

Fax: +43 (1) 545 32 00 32

Email: office@siebert.at

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