Dem SISKA sind Unfälle mit schweren Fingerverletzungen mit Einzelsicherungssystemen bekannt, bei denen ein Sicherungs- ast mit einer Rolle ausgestattet ist. Es sind sogar Fälle bekannt, bei denen der Finger abgetrennt wurde. Diese Vorfälle sind bei Hangelübungen aufgetreten, bei denen der Teilnehmer mit den Händen über das Sicherungsseil greifen muss und weder auf einem Seil, Balken oder sonstigen Elementen stehen kann. Es gibt Hinweise, dass bei den Unfällen die Teilnehmer vor dem Sturz versuchten, mit den Beinen auf der Hangel die Hände zu entlasten. Dadurch konnten sie auf das Sicherungsseil greifen und gerieten unter die entlastete Rolle.

Es ist damit zu rechnen, dass dieses Problem zukünftig vermehrt auftreten wird.

Folgende Faktoren müssen zusammentreffen und bilden zugleich das Prüfschema für die jeweilige Hangelübung:

  1. Rolle hat eine entsprechende Fangstelle.
  2. Der Teilnehmer befindet sich in einer Hangelübung und kann auf das Sicherungsseil greifen.
  3. Der Teilnehmer hält sich mit der Hand am Sicherungsseil fest und fällt in die Sicherung.
  4. Die Seilrolle oder ein Teil der Seilrolle kommt auf einem Finger zu liegen und klemmt ihn zwischen Rolle und Sicherungsseil ein.
  5. Das Verbindungsmittel ist so kurz, dass die Rolle belastet wird, bevor der Teilnehmer loslassen muss. (Häufig wird die Länge des Verbindungsmittels überschätzt.)
  6. Die Rolle ist so konstruiert, dass es zu einer Quetschung des Fingers kommt.

Aufgrund dieser Erkenntnisse und aufgetretenen leichten Verletzungen mit Rollen (Quetschungen) empfiehlt SISKA,

bei Rollen im Einzelsicherungssystem besonders achtsam zu sein, bei ersten Verletzungen entsprechend zu reagieren und das Potenzial von Verletzungen in die Risikoanalyse aufzunehmen.

Maßgeblich ist die gesamte Abstimmung der Konstruktion (Höhe der Sicherungsebene, Länge des Verbindungsmittels, Rolle mit Fangstellenwirkung, Art der Übung).

Daher sind die Adressaten dieser Sicherheitswarnung alle, die für die Konstruktion (mit)verantwortlich sind:

Die Hersteller der Rolle, die Errichter des Seilgartens beziehungsweise der Hangelübung und der Betreiber des Seilgartens.

Den Betreibern empfiehlt der SISKA, Kontakt mit dem Lieferanten der Rolle und/oder dem Hersteller der Hangelübung aufzunehmen und die Risiken gemeinsam zu besprechen und zu bewerten.  

Infos und Kontakt:

SISKA (Sicherheitskreis Seilkletteranlagen e.V.)

Hauptstr. 128

79356 Eichstetten

Tel. 07663.94 87 92

Fax 07663.94 94 33

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